Rollendes Material für die LGB aus fischertechnik

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04.11.2004

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Wismarer Schienenbus


Der Wismarer Schienenbus, im Volksmund wegen der markanten Motorvorbauten auch als "Schweineschnäuzchen" oder "Ameisenbär" bezeichnet, wurde in den 1930er Jahren von der Waggonfabrik Wismar entwickelt. Er ist damit wohl einer der Urväter aller Schienenbusse.

Leider hat LGB die Produktion des Modells Ende der 90er Jahre eingestellt. Da ich nun keins mehr kaufen konnte, bin ich mal wieder zum Selbstbau geschritten, als Vorlage dafür dienten die Bilder im 96/97er LGB Katalog. Hier nun das Ergebnis:
 


Ein bißchen hoch sieht er schon aus im Vergleich zu den LGB Figuren, aber bei dieser Aufnahme fehlt auch ein "richtiger " Bahnsteig. Die Farbgebung kommt dem Original schon recht nahe, Fahrgestell schwarz und darüber grau / rot eigentlich beige / rot.

 


Mit Stolz geschwellter Brust fährt Hermann den neuen Schienenbus. Wegen fehlender Sitzgelegenheiten leider ohne Fahrgäste - damals wohl ein eher ungewohntes Bild.

In dieser Perspektive schön zu sehen: die Fahrradträger aus Achshaltern neben dem Motorvorbau, die funktionieren übrigens prima mit Playmobilfahrrädern! In den 50ern radelte man zum Bahnhof, fuhr dann mit dem Schweineschnäuzchen zum Zielbahnhof und radelte von dort zur Arbeit oder zur Schule. Umweltpolitisch ein sehr vernünftiger Ansatz.

Massive Stoßstangen schützen bei Unfällen mit Rindvieh und ähnlichen Zeitgenossen. Immerhin ist dieses Fahrzeug überwiegend auf Nebenstrecken unterwegs. Schienengleiche Bahnübergänge sind da die Regel, Weidezäune die Ausnahme.
 


Blick von oben in das geöffnete Fahrzeug: Am unteren Bildrand in der Mitte der Motor ein 24V Motor von Conrad Elektronik dessen Motorwelle mit dünnen Klebeband auf 4mm "aufgedickt" wurde. Links davon über der Hinterachse LGB Schleifkohlen, zur Fahrstromversorgung über die Hinterräder. Das funktioniert besser, als die Schienenschleifer, läßt sich aber an der Vorderachse wegen des großen Zahnrades nicht realisieren.
 


Die LGB-Radsätze bestehen aus drei Teilen: auf einer dünnen Stahlachse sind die Räder aufgesteckt. Die Kunststoffeinlagen der Räder sind zur Achsmitte hin als Hohlzylinder fortgesetzt, durch den die Achse gesteckt ist. Vermutlich stehen dadurch die Räder genauer senkrecht zur Achse. Gleichzeitig dienen sie so auch als Abstandhalter. Diese Zylinder sind jedoch zu dick für fischertechnik Zahnräder und müssen auf 4mm abgedreht werden. Dazu kann man das jeweils andere Rad abziehen und die Metallachse ins Spannfutter einsetzen. Auch wenn es nur Kunststoff ist: Bei spanender Bearbeitung immer Schutzbrille tragen! Vor dem Wiederaufstecken des zweiten Rades das Zahnrad nicht vergessen.
 


Da die LGB Achsen deutlich dünner als 4mm sind, habe ich in die fischertechnik Bausteine Abschnitte eines dünnen Messingrohrs eingesetzt. Damit werden die Achsen nun sauber geführt und verkannten nicht mehr.

An der Antriebsachse habe ich die Räder mit selbstklebendem Krepppapier versehen, anstelle von Haftreifen.

Rechts daneben deutlich zu sehen: die "zusammengefuckelte" Konstruktion für die Schienenschleifer. Sie haben halt nur das eine Befestigungsloch und den langen Stift für die Andruckfeder, die sich überflüssigerweise auch noch irgendwo abstützen muss. Um das richtig hinzukriegen sind nahezu alle Freiheitsgrade von fischertechnik notwendig. Die so gebaute Befestigung ist aber betrieblich nicht befriedigend, da sie bereits nach dem Überfahren von etwa 5 Weichen nachjustiert werden muss.

Leider kann man aber auch nicht auf die Schleifer der Bau-Spiel-Bahn zurückgreifen, da diese so klein sind, dass sie in die Zwischenräume der Weichen rutschen.

Verbesserte Stromaufnahme des Wismarer Schienenbus


Das war der Stand der Dinge im Oktober 2002. Im Frühjahr 2004 kam dann die Erleuchtung.

Nachdem ich erst mal Abstand davon genommen hatte, den Strom direkt von den Schienen abgreifen zu wollen, war die Lösung schnell gefunden. Der Abgriff an der vorderen Antriebsachse erfolgt nun ähnlich wie an der Hinterachse indirekt von den Metallradsätzen.

Wegen des großen Zahnrades konnte ich hier aber nicht die LGB Schleifer einbauen. Daher habe ich vorne die Federstifte aus dem alten Achtfachschalter verwendet und mit den Metalleinsätzen der normalen Stecker angeschlossen. Das Reinfummeln der Schrauben ist ohne die Kunststoffummantelung zwar zeitraubend, aber unumgänglich, da die Stecker mit der Isolierung nicht in die Nuten passen.


Hier noch eine Schrägansicht, die alle wesentlichen Konstruktionselemente der Stromaufnehmer zeigt.

Seit Einbau dieser Verbesserung fährt der Schienenbus nun problemlos und ohne Nachjustierungen auf unserer Bahnanlage.

Das Krepppapier musste ich natürlich wieder entfernen, da es sonst isolieren würde. Es ist auch nicht erforderlich, da es die Traktion nicht wesentlich verbessert.

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Dampfschneeschleuder


Schweres Gerät für strenge Winter!

Dampfschneeschleudern aus der Anfangszeit der Eisenbahnen hatten nur einen Rotor, und waren oben einfach offen. Sie sehen aus, als hätte man lediglich einen Rotor an die Stirnseite eines geschlossenen Güterwagens angebaut. Die Dampfmaschine und die Vorräte waren im geschlossenen Teil des Wagens untergebracht.

Da von dem Gerät eine große Gefahr ausgeht, habe ich bei der Realisierung die Warnfarben rot und gelb verwendet. Das sieht im Betrieb richtig gut aus.


Das Modell, hier bei der ersten Probefahrt noch ohne Verkleidung, ist ziemlich instabil und neigt bei höheren Geschwindigkeiten zu Entgleisungen. Das liegt vermutlich an einer etwas wackeligen Verbindung der original LGB Drehgestelle mit dem fischertechnik Aufbau.

Der Motor ist quer zur Fahrtrichtung eingebaut, so dass er direkt auf ein kleines Zahnrad (10 Zähne) arbeiten kann. Dadurch entwickelt der Rotor eine hohe Drehzahl. Da der Motor sich vorne etwas nach oben bewegen kann, springt er aus dem Eingriff, wenn der Rotor blockiert wird. Man weiss ja nie, wo die Kids so reingreifen.


Der Bau des Rotorgehäuses war eine ziemliche Fummelei: Da die Platten bei fischertechnik eigentlich zur Außenverkleidung von Modellen gedacht sind, stoßen sie bei Innenecken stumpf aufeinander. Daher benötigt man in einer Richtung zum normalen Rastermaß zusätzlich die Materialstärke der Platte.

Der Rotor mit seinem großen Gehäuse hat ein ziemlich hohes Gewicht und liegt deutlich vor dem vorderen Drehgestell. Um das auszutarieren, ist ein Gegengewicht bestehend aus einem Batteriestab und einem Kasten mit Schrauben erforderlich.

Leider überschreitet die Schneeschleuder wegen des großen Rotors das Lichtraumprofil (Freiraum, der rechts und links oberhalb der Gleise freigehalten werden muss) erheblich. Dadurch kommt sie nicht überall durch und daher wird ihr wohl keine große Lebenerwartung zuteil werden.

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Schneefräse


Als Ersatz für die Dampfschneeschleuder plane ich den Bau einer modernen Schneefräse mit zwei Rotoren, wie man sie bei den Alpenbahnen oder der HSB findet. Diesmal allerdings unter Berücksichtigung des LGB Lichtraumprofils.

Das Bild zeigt ein mögliches Vorbild. Das hellgraue Etwas gehört nicht dazu, es ist ein Prellbock.

Schneefräse der Furka Oberalpbahn
im Bahnhof Andermatt
Foto: Karl Wolff

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