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Computer Communication & Consulting

PerfectDraft - Bier mit System

letzte Änderung 04.09.2010

PerfectDraft - das System

Die Philips PD 3600
Links zu PerfectDraft

PerfectDraft ist ein Markenname für ein Bierfass- und Zapfsystem. Eingeführt wurde dieses System 2005 von Philips und der Inbev Brauerei Gruppe, zu der beispielsweise Becks und Löwenbräu gehören.

Ganz so perfekt, wie es der Markenname suggeriert ist das System jedoch doch nicht. Auch 5 Jahre nach der Markteinführung ist die Marktdurchdringung, d.h. die Verfügbarkeit der Biersorten in den 6 Liter Fässchen, nicht wirklich gut. Das Bier ist (noch) relativ teuer ... ein 6 Liter Fässchen kostet (Stand Sommer 2010) zwischen 12 und 16 Euro. Wer Bier nur unter Kostenaspekt betrachtet, sollte sich die "Plastik-Six-Packs" von Aldi oder Lidl kaufen ... das ist definitiv billiger.


Die 5 Liter Partydose

Von vielen Brauereien gibt es Bier in 5 Liter Partydosen. Die Auswahl an Bieren ist groß. Der Preis für ein 5 Liter Fässchen liegt je nach Sorte und Sonderangebot zwischen 6 und 10 Euro.
Die 5 Liter Blechdosen haben aus meiner Sicht jedoch gravierende Probleme:

Für die 5 Liter Fässchen gibt es auch Zapfanlagen, die mit Einweg Kohlesäure Patronen arbeiten. Leider sind die Systeme mit Kohlesäure-Kapseln sind zum größten Teil Billigprodukte, entsprechend schlecht in der Funktion und die CO2 Zuführung oft undicht. Die Gummistöpsel an den Blechdosen sind nicht alle gleich und oft passen die Zapfsystem nicht direkt.
Der Druck der Kohlesäurekapsel ist ungeregelt. Bei manchen Anlagen benötigt man zwei CO2 Kapseln um ein Fässchen zu leren. Nach Gebrauch müssen Zapfdegen und Zapfhahn (mehr oder weniger aufwendig) gereinigt werden.
Die 5 Liter Blechdosen passen definitiv nicht in eine PerfectDraft Zapfanlage!


PerfectDraft

Das Konzept des PerfectDraft Systems ist gut. Ein "Ballon" im Fässchen verhindert den Kontakt zwischen Bier und Luft. Luft wird über einen kleinen Kompressor eingefüllt und treibt das Bier aus. Mit jedem Fässchen wird ein kleiner Schlauch mitgeliefert, der in die "Zapfbrücke" eingelegt wird. Das System ist somit leicht zu pflegen und muss nicht aufwendig gespült werden.
Das Bier lässt sich sehr gut zapfen. Es soll bis zu 30 Tagen im Fässchen frisch bleiben ... solange hält bei mir kein Fässchen. Der Schaum steht nach dem Zapfen wie bei einem in einer guten Kneipe gezapften Bier. Man(n) kann sich das Bier einteilen, wie man möchte. Die 30 Tage Frischedauer lassen dazu ausreichend Spielraum.

Nicht so gut gefallen mir folgende Punkte:

Als Pluspunkt kann man dem PD-System werten, dass das Bier aus dem PerfectDraft Fässchen wirklich super schmeckt, sich hevorragend zapfen lässt und bis zum letzten Tropfen (auch nach 8-10 Tagen) wirklich frisch ist.
Wen also die oben genannten Negativ-Punkte nicht schrecken, wer unter den verfügbaren Biersorten ein ihm geschmacklich passendes Bier findet und wer ggf. bereit ist seine PerfectDraft ein bisschen umzubauen, der ist mit der PerfectDraft sehr gut bedient.



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PerfectDraft - die Philips PD 3600

Click to Fullsize Die Philips PerfectDraft PD 3600 war die erste Zapfanlage für die kleinen PerfectDraft Fässchen. Sie wurde seitens Philips mittlerweile durch das Model PD 3620 ersetzt, ist aber über eBay als gebraucht noch günstig zu erwerben.

Das PD-Fässchen lässt sich mit wenigen Handgriffen einsetzen und wird in der Anlage gekühlt. Hier ist eines der Probleme der PD 3600 zu sehen. Die Kühlleistung über das Peltier-Element hält sich sehr in Grenzen, wie bei allen Geräten, die über diese preiswerten Peltier-Elemente kühlen. Ein zimmerwarmes Fässchen braucht etwa 24 Stunden um auf die vorgegebenen 3 Grad Celsius abzukühlen, sofern diese in der PD 3600 überhaupt erreicht werden. Wenn die Anlage frei auf dem Tisch steht, funktioniert diese Kühlung noch einigermaßen gut. Bei einer "hausfrauenkonformen" Unterbringung stellt dies jedoch bereits ein Problem dar. Die von Philips angegebenen 10 Zentimeter Abstand zu allen Seiten reichen nicht aus um einen hinter der PerfectDraft entstehenden Hitzestau zu vermeiden. Die Kühlleistung der Anlage reicht etwa aus um das Bier etwa 25 Grad unter die Umgebung der PD 3600 abzukühlen.
Das bedeutet, dass bei sommerlichen Temperaturen die vorgegebenen 3° nicht erreicht erreicht werden. Was ich nicht weiters tragisch finde, da mir das Bier bei 7-8° deutlich besser schmeckt.

Die Philips PD 3600 ist über die üblichen Wege z.Zt. recht gut gebraucht erhältlich. Bei einer gebrauchten Anlage ist die Hemmschwelle sie zur Modifikation zu öffnen deutlich niedriger als bei einem Gerät auf das man noch Garantieanspruch hat.

Das "Problem" und gleichzeitig der größte Stromfresser an der PD-3600 ist die Kühlung. Kälte kann man nur erzeugen, in dem man Wärme entzieht und abführt. In der PD 3600 dienen dazu eine Kühlplatte, ein Peltier-Element, ein Kühlkörper und ein Ventilator.
Das PerfectDraft-Fässchen steht auf der Kühlplatte, das Peltier-Element entzieht der Kühlplatte Wärme und heizt den Kühlkörper auf. Damit dieser die Wärme besser an die Umgebung abgeben kann, wird er von einem Ventilator angeblasen.

Wie man sieht, gibt es im System einige Kontaktflächen (Wärmeübergänge), die problematisch sind. Das Peltier-Element ist beidseitig mit Wärmeleitpaste eingebaut. Hier kann man (mit Hobbymitteln) nichts verbessern.
Jedoch sind die Übergänge Kühlplatte zu Fässchen und Kühlkörper zur Luft zwei Stellen, denen man etwas Aufmerksamkeit schenken sollte.

Modifikation I

Click to Fullsize Da wäre zunächst die Kühlplatte mit ihrer Vertiefung in der Mitte. Hier ist zwischen Kühlplatte und Fässchen ein Luftspalt. Das Fässchen sitzt mit seinem Boden nur auf dem Außenring auf. Man kann die Auflagefläche des Fässchens durch einen feuchten Schwamm in der Kuhle der Platte erhöhen. Philips lieferte Kunden, die die Kühlleistung bemängelten, ein kleines Schwamm-Pad um die Auflagefläche des Fässchens zu vergrößeren.
Dieses Schwamm-Pad kann man sich jedoch sehr leicht selbst aus einem 3mm dicken Haushaltschwammtuch ausschneiden. Den Schwamm richtig nass machen und in die Vertiefung der Kühlplatte legen. Das Wasser im Schwämmchen erhöht die Wärmeleitfähigkeit zwischen Fässchen und Kühlplattenmitte.

Modifikation II

Wem das Bier mit 3 Grad zu kalt ist, der kann folgende einfache Modifikation durchführen:

Click to Fullsize Click to Fullsize Click to Fullsize

Man nehme (Bild 1) einen alten (defekten) CPU-Ventilator, einen 4,7 kilo-Ohm Widerstand und einen 2poligen Pfostenstecker.
Man schneidet den Stecker mit ein paar Zentimetern Kabel ab, lötet die Teile, wie auf Bild 2 zu sehen zusammen ... ein wenig Schrumpfschlauch sollte man zu Isolation verwenden ... und stecke es, wie auf Bild 3 zu sehen, zwischen Temperaturfühler und Steuerplatine.
Der 3polige Stecker des CPU-Lüfters passt mit 2 Polen auf den Stecker der Platine hinten in der PerfectDraft.
Um Rückfragen vorzubeugen: die abgebildete PD wurde bei den Tests aus einem Labornetzteil mit Strom versorgt ... erkennbar an den Abgreifklemmen ...

Durch den 4,7 kOhm Widerstand wird der PerfectDraft eine um ca. 5 Grad niedrigere Temperatur vorgegaukelt. Die Temperaturregelung der PD zeigt somit um 5 Grad zu wenig auf dem Display an und stellt programmiert die Temperatur auf minimal 3 Grad ein ... welche dann real etwa 7,5 bis 8 Grad beträgt. Wer eine andere Biertemperatur bevorzugt, der kann andere Widerstandswerte oder ein Trimmpoti mit einer Kunststoffachse verwenden. Als Faustregel gilt: 1 KOhm Vorwiderstand entspricht etwa 1 Grad Celsius.

Beachten sollte man noch, dass die 30 Tage Frischhaltedauer des Bieres für die Temperatur von 3 Grad gelten. Bei höheren Biertemperaturen werden diese 30 Tage unter Umständen nicht erreicht ... aber wahrscheinlich ist das Fässchen eh schneller leer.

Positiver Nebeneffekt: Die niedrige Biertemperatur wird frührer erreicht. Dann reduziert die PD 3600 den Stromfluss durch das Peltierelement von ca. 50 Watt auf etwa 30 Watt was natürlich der Stromrechnung zu gute kommt.

Modifikation III

Die Wärmeabgabe des Kühlkörpers an die Umgebung bildet einen problematischen Bereich. Im Normalbetrieb erwärmt das Peltier-Element diesen Kühlkörper auf etwa 30-33 Grad Celsius. Je höher die Temperaturdifferenz zwischen Luft und Kühlkörper ist, umso besser kann die Wärme abgegeben werden, d.h. um so besser kühlt die PerfectDraft das Bier. Daraus ergibt sich auch, dass ab etwa einer Raumtemperatur von über 25 Grad die Kühlleistung der PerfectDraft gegen Null geht.

Die Wärmeabgabe verschlechtert sich noch, wenn die PerfectDraft in einer Ecke oder zu dicht an der Wand steht. Außerdem sammelt sich im Laufe der Zeit Staub auf den Rippen des Kühlkörpers, so dass die Kühlleistung sich weiter verschlechtert. Man sollte also unbedingt auf einen "kühlen" Platz und auf Sauberkeit zu achten.

... wird fortgesetzt ...

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