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Linux

letzte Änderung 24.01.2010

MP3-Playlist für Sony Ericsson Handy unter Linux erstellen



Das Sony Ericsson K810i als Beispiel

Die folgende Beschreibung trifft sinngemäß sicher auch für ähnliche Sony Ericsson Modelle zu.
Sony Ericsson Handys, in meinem Fall ein K810i, verfügen meist über einen guten MP3 Player. Sie lassen sich per Memorystick Mikro M2 Karte entsprechend ausrüsten. Ich betreibe eine SanDisk 4GB und eine 1GB Karte im K810i. Sie bieten mir ausreichend Platz für Musik bzw. Hörbücher.

Auch wenn die Bedienung des kleinen Gerätes mittels der Zehnertastur es ermöglicht auf dem Handy selbst Playliste zu erstellen, so ist dies recht unkomfortabel und man wünscht sich schnell die Möglichkeit die Playlisten anders erfassen und nach eigenem Geschmack sortieren zu können.

Die Anwendung meines K810i als MP3-Player liegt bei mir primär zum Hören von Hörbüchern. Das folgende lässt sich aber auch für Musikdateien anwenden.

Die Übertragung der Dateien

Man kann das Sony Handy direkt per USB anschließen. Der interne Speicher und die zusätzliche Karte werden als USB-Memory (Sticks) angezeigt. Man kann dann in gewohnter Weise Dateien kopieren bzw. löschen. Die Schnittstelle des K810i ist eine USB-1 Schnittstelle und entsprechend langsam.

Ich verwende daher lieber einen Memorystick-Adapter und einen standard USB-2 Card-Reader. Das macht das Lesen und das Beschreiben der Karte eindeutig schneller.

Die Playliste

Mit einem Texteditor erstellt man eine normale Text-Datei jedoch mit der Endung .m3u. In diese Datei trägt man zeilenweise die Namen der MP3-Dateien in der Reihenfolge ein, wie sie in der Playliste erscheinen und abgespielt werden sollen. Am einfachsten geht dies im entsprechenden Verzeichnis mit:

ls > playlist.m3u

Beispiel: Der Blaumilchkanal.m3u (von Ephraim Kishon)

01-Der Blaumilchkanal.mp3
02-Der Blaumilchkanal.mp3
03-Der Blaumilchkanal.mp3
04-Der Blaumilchkanal.mp3
05-Der Blaumilchkanal.mp3
06-Der Blaumilchkanal.mp3

Würde man diese Liste im Handy direkt eingeben, könnte man sie per Menüpunkt: Sortieren nach Titel in die richtige Reihenfolge bringen, da die Titel entsprechen durchnummeriert sind. Mit der folgenden Liste ist eine Sortierung im Handy umöglich:

Beispiel: Per Anhalter durch die Galaxis (von Douglas Adams)
Schluss mit der Erde.mp3
Roberter und Doppelkopf.mp3
Das Maedchen und der Wal.mp3
Der Kongress der Maeuse.mp3
Ein Tango am Ende der Welt.mp3
Die Erde hat uns wieder.mp3
Das Sofa auf Lord's Cricket Ground.mp3
Der grosse Knall im All.mp3
Im Zentrum der Informations Illusionen.mp3
Der Flug in den Alptraum.mp3
Der Kampf um das Leben.mp3
Irrungen und Wirrungen des Arthur Dent.mp3
Die Krikkit.mp3
Ist das Universum noch zu retten.mp3
Haktars grosser Bluff.mp3
Die Bombe und die letzte Frage.mp3
Die verbarrikadierte Wahrheit.mp3
Was ist mit Fenny.mp3
Das Ungewoehnliche an Fenchurch.mp3
Das pathologisch Ungewoehnliche an Fenchurch.mp3
Das Verschwinden der Delphine.mp3
Der weise Irre und die Botschaft.mp3
Die Botschaft Gottes an seine Schoepfung.mp3

Ein weiterer Vorteil der Playliste (im entsprechenden Verzeichnis) auf der Memorystick-Karte ist: Die Playliste existiert nur solange im Handy, wie die Karte darin steck. Tauscht man die Karte gegen eine zweite aus oder löscht man Verzeichnisse auf der Karte, dann "verschwinden" automatisch auch die entsprechenden Playlisten.
Da das Sony Ericsson die Playlisten beim Wechsel einer Karte automatisch neu einliest, kann man mehrere Karten mit verschiedener Musik bzw. unterschiedlichen Hörbüchern verwenden und hat immer die aktuellen Playlisten geladen.

Das Einlesen der Playlisten kann ja nach Kartengröße und Anzahl der Verzeichnisse bis zu zwei Minuten dauern.

Man kann eine Playliste auch in ein übergeordnetes Verzeichnis legen. Dann sind entsprechend die Pfadangaben relativ ab der Position der M3U-Datei anzugeben.

Beispiel:
interpret_A/album1/titel07.mp3
interpret_A/album3/titel05.mp3
interpret_X/album01/titel01.mp3
...

Umlaute in Dateinamen

Dateinamen in Linux können, wie auch bei Windows, alle möglichen Zeichen enthalten. Bei Hörbüchern kommt es des öfternen vor, dass Umlaute wie äöü und ß enthalten sind. Diese werden in Linux (Zeichensatz oft UTF8) anderes kodiert als in Windows, was zur Folge hat, dass zwar die Playlist im Editor korrekt dargestellt wir, jedoch auf dem MP3-Player, diese verwenden meist VFAT (FAT32) Dateisysteme mit Windows Zeichensatz, nicht wiedergeben werden kann, weil die Umlaute falsch dargestellt werden.

Hier ist es vorteilhaft, die Umlaute durch die entsprechende Ersatzschreibweise auszutauschen. Wenn sich viele Dateien im Verzeichnis befinden, kann dies recht zeitaufwendig werden. Zum Glück kann man in der Bash so ziemlich alles skripten.

Das Hörspiel "Limit" von Frank Schätzing soll als Beispiel dienen. Dieses besteht aus 3 Teilen mit je ca. 80 MP3-Files. Die Dateinamen sehen wie folgt aus:

Frank Schätzing- Limit 101.mp3
...
Frank Schätzing- Limit 177.mp3
Frank Schätzing- Limit 201.mp3
...
Frank Schätzing- Limit 287.mp3
Frank Schätzing- Limit 301.mp3
...
Frank Schätzing- Limit 377.mp3

wobei die Zahl sich von 101 bis 377 mit ein paar Lücken dazwischen fortlaufend ändert. Es soll die Ersatzschreibweise für den Umlaut verwendet und die Leerzeichen durch '_' ersetzt werden. Das geht mit einem relativ einfachen Einzeiler:

for ((i=101; i<=377; i++)); do mv Frank\ Schätzing-\ Limit\ ${i}.mp3 Frank_Schaetzing-Limit_${i}.mp3; done

Richtigerweise sollte man die Zeile dreimal mit den entsprechenden Einträgen für i aufrufen. Wenn man aber die Fehlermeldungen "Datei nicht gefunden" ignoriert, dann kann man die Files auch in "einem Rutsch" umbenennen. Danach ist selbstverständlich die Playliste anzupassen, oder besser mit "ls > Limit.m3u" neu anlegen.

Achtung: mit mv Move werden die Dateien verschoben. Im Falle eines Tippfehlers können die Dateien verloren gehen. Also vorher unbedingt einen Backup machen, oder cp für Copy verwenden.


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