Verkaufen über eBay
Jeder, der sich im Internet bewegt hat zumindest schon mal davon gehört oder gelesen:
eBay
Die meisten haben dort schon mal reingeschaut und viele auch schon dort gekauft oder verkauft.
Und immer wieder hört man, dass man mit eBay reich werden kann. Dazu kommen dann populäre Ausnahme Auktionen, wie z.B. der ehemalige Golf des Papstes, und schon ist das Bild des "Geldscheffelns" perfekt.
Nur gibt es nicht so viele Papst Autos und längerfristig Geld verdienen bedeutet einen professionellen Handel mit bzw. über eBay hochzuziehen.
Dazu benötigt man Artikel, die sich bei eBay gut verkaufen lassen, ein angemeldetes Gewerbe oder eine entsprechende Firma, eine Infrastruktur, die Warenbestellung und Versand kostengünstig durchführen kann und allem Unken zum Trotz ein entsprechendes Kapital um die Anfänge durchzustehen.
Wenn Sie nun der Meinung sind, dass dies offensichtlich dem eBay Gedanken widerspricht, sollten Sie die folgenden Pro und Cons lesen:
Pro
- Durch den hohen Bekanntheitsgrad von eBay erreicht man sehr viele potentielle Käufer.
- Durch die Vielzahl der Angebote findet man bei eBay auch Raritäten und Schätzchen, die man anderswo schon länger vergebens gesucht hat.
- Bei Einzelstücken und Raritäten lassen sich hohe Verkaufspreise erzielen. Als privater Verkäufer, der das eine oder andere Schätzchen zu verkaufen hat, ist man bei eBay gut aufgehoben. Für den Verkauf von gebrauchten Büchern lohnt es sich unter Umständen bei Amazon reinzuschauen.
Contra
- Für Standardartikel und Massenware ist eBay ein schlechter Marktplatz, weil vom Käufer oft nur über den Preis gekauft wird, und es gibt immer einen Verkäufer, der den gleichen Artikel billiger anbietet.
- Wenn man realistisch kalkuliert, muß man die entstehenden eBay Provisionen und Einstell-Gebühren zwischen 15 und 20 Prozent des Brutto Umsatzes ansetzen. Das ist leider viel zuviel für den bescheidenen Service, den eBay dafür liefert. Durch den häufigen Gebrauch von Zusatzoptionen und/oder viele durchlaufende Artikel können sich die Gebühren auch leicht auf 25% summieren.
- eBay hat das Hausrecht auf der Plattform, das ist klar. Von diesem Hausrecht wird jedoch oft leider sehr willkürlich Gebrauch gemacht. Es werden Artikel gelöscht, die angeblich den eBay Grundsätzen widersprechen, obwohl von anderen Verkäufern die gleichen Artikel zu Hauf eingestellt sind und bleiben.
- Verkäufer können recht schnell und ohne Angabe von Gründen gesperrt werden. Passiert z.B. auch, wenn man eBay öffentlich kritisiert.
Hat man ausschließlich auf eBay gebaut oder generiert zumindest den größten Teil des Umsatzes über eBay, kann das sehr schnell zum Konkurs führen. - eBay führt des öfteren willkürliche Änderungen durch. Manchmal auch ohne die Einhaltung der üblichen Fristen. Ein Beispiel: Die Preiserhöhung (Juni 2006) von 400% für Einstellgebühren von Büchern. Und man hat nur die Möglichkeit die Änderungen zu akzeptieren oder aufzuhören.
- eBay ist eine amerikanische, börsennotierte Gesellschaft was dazu führt, dass man zu jedem Quartalsende mit Sonderaktionen zum Schönen der eBay Statistiken rechnen muß. Oft werden dann Aktionen wie z.B. vergünstigte Einstellgebühren durchgeführt, was zum regelmäßigen "Verstopfen" und damitzu starken Umsatzeinbrüchen bei den gewerblichen Verkäufern führt, weil deren Produkte nur schwer oder gar nicht gefunden werden.
- eBays Adressverwaltung ist unter aller Kanone. Sie müssen damit rechen, dass bis zu 10% der Versandadressen falsch übermittel werden, was zu einem erhöhten Mehraufwand im Versand führt.
- Die Stabilität und Erreichbarkeit der Plattform ist mangelhaft. Man kann davon ausgehen, dass ein paar Stunden wöchentlich, Artikel nur unvollständig oder gar nicht angezeigt werden.
- Die häufigen Sonderaktionen führen zum "Verstopfen" der Plattform und die oft schlechte Performance verleitet viele Käufer zum vorzeitigen Abschalten bzw. Wegklicken. Dadurch werden auktionierte Artikel oft "unter Preis" verkauft. Was für den Käufer ein Schnäppchen ist, kann den professionellen Verkäufer in den Ruin treiben.
- Die Anonymität der Plattform lockt eBay jede Menge schwarze Schafe an, die der Mehrzahl der anständigen Verkäufer das Leben durch "Schnäppchenpreise" schwermachen. Mit Hehlerware bzw. als Schwarzverkäufer kann man einfach "bessere" Preise anbieten.
Fazit:
eBay übt seine marktbeherrschende Stellung rigoros aus. Wer nicht nach "der Pfeife tanzt" wird ausgesperrt. Es entsteht der Eindruck, das kommerzielle Verkäufer auf der Plattform nicht willkommen sind. Eine Kundenbindung seitens eBay zu seinen Powersellern besteht jedenfalls nicht.
Wer bei dem Aufbau seines Handelsgeschäftes nur auf eBay baut, kann ohne erkennbare Gründe über Nacht in den Konkurs getrieben werden.
Im Allgemeinen bin ich gegen staaliche Reglementierungen. Da jedoch eBay derzeit keine ernste Konkurenz hat, sollte das Kartellamt hier zumindest kontrollieren und ggf. eBay auf die Finger klopfen.
Auf jeden Fall ist eBay für die Leistung die man dort erhält um den Faktor 10 zu teuer!
eBay manipuliert das interne Nachrichtensystem
Am 1.November 2006 kündigt eBay in einer Mail an die Powerseller eine Sonderaktion an. In der Mail selbst ist ein Tippfehler vorhanden, der im Forum spaßeshalber als Anlass für Rückvergütungen angeführt wurde.
Kurz darauf ist scheinbar die Mail im internen Nachrichtensystem ausgetauscht worden.
Während die original Mail noch eBay üblich die persönliche Anrede enthielt, ist diese bei der getauschten Mail durch »Liebes eBay Mitglied« ersetzt und das fehlerhafte Datum entsprechend korrigiert. Hat eBay solche Angst vor seinen »Kunden», dass man sich zu solchen Manipulationen hinreissen läßt? Von Compliance oder ISO 15489 hat man in diesem Unternehmen scheinbar noch nichts gehört oder gelesen.
<ironie>Ach so, ich vergaß: "Bei eBay gibt es ja keine Fehler."</ironie>
Warenzeichen und Marken sind Eigentum der jeweiligen Besitzer.
Das Ing.Büro Bernd Holzhauer distanziert sich grundsätzlich von gesetzeswidrigen und möglicherweise illegalen Inhalten in Seiten, auf die über www.cc-c.de verwiesen wird. Sollte Ihnen diesbezüglich etwas auffallen, melden Sie es uns bitte per email.